Bioland Schweinetagung - Sau und Ferkel entspannen im ausgestreuten Stall

Internationale Bioland Schweine-Tagung 2025

Zukunft der ökologischen Schweinehaltung im Fokus

Unter dem Motto „In Bewegung bleiben“ fand die 24. Internationale Schweinefachtagung statt, die Bioland gemeinsam mit dem Thünen-Institut für ökologischen Landbau organisiert hat. Die Veranstaltung brachte Expertinnen und Experten, Landwirte und Interessierte zusammen, um über aktuelle Herausforderungen und Chancen in der ökologischen Schweinehaltung zu diskutieren. Auch wir waren wie gewohnt als Sponsor und Teilnehmende mit dabei. Von insgesamt 150 Teilnehmenden kamen etwa 70 TeilnehmerInnen persönlich in den Stefansstift, Hannover, und weitere 80 Personen nutzten die Möglichkeit, sich online dazu zu schalten.

Tierwohl in der ökologischen Schweinehaltung

Ein zentrales Thema war das Tierwohl. Professor Robby Andersson von der Hochschule Osnabrück erklärte, dass eine nachhaltige Schweinehaltung nur funktioniert, wenn es den Tieren gut geht. Dazu gehört, Stress zu reduzieren – zum Beispiel durch ausreichend Platz, Beschäftigungsmöglichkeiten und eine stressfreie Fütterung. Ein modernes Verfahren zur Überwachung des Stresslevels ist die Analyse des Cortisolwertes, eines Hormons, das anzeigt, wie entspannt oder gestresst ein Tier ist.

Reduktion von Treibhausgasemissionen in der ökologischen Schweinehaltung

Ein wichtiger Aspekt für die Zukunftsfähigkeit der Schweinehaltung ist die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die in der Schweinehaltung vor allem durch Gülle und Stallhaltung entstehen. Professor Wilhelm Pflanz betonte, dass eine verbesserte Lagerung und Aufbereitung von Gülle – zum Beispiel durch Abdeckung oder spezielle Aufbereitungsverfahren – dazu beitragen kann, die Freisetzung von Methan und Ammoniak zu verringern. Zusätzlich können energieeffiziente Stallsysteme helfen, den Energieverbrauch in der Schweinehaltung zu senken. Moderne Belüftungsanlagen, bessere Wärmedämmung und der Einsatz erneuerbarer Energien wie Solarstrom oder Wärmerückgewinnung sind praktische Lösungen, um die Umweltbilanz zu verbessern und gleichzeitig Kosten zu sparen.

Moritz Böhm vom Bioland-Verband wies darauf hin, dass bei der Berechnung der Klimawirkung von Bio-Betrieben andere Maßstäbe angesetzt werden müssten als in der konventionellen Landwirtschaft. Bio-Betriebe arbeiten oft mit regionalem Futter, setzen auf größere Auslaufflächen und haben geringere Besatzdichten – Faktoren, die bei einem eins zu eins Vergleich mit konventionellen Betrieben nicht berücksichtigt werden. Deshalb wären spezifische Klimakennzahlen für den ökologischen Landbau wichtig, um die tatsächlichen Auswirkungen realistisch zu erfassen.

Ansätze und Lösungen sind vorhanden

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken sind von allen Bereichen der Landwirtschaft nachhaltige Lösungen gefordert. Die Tagung zeigte, dass es viele Ansätze gibt, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Schweinehaltung klimafreundlicher zu gestalten – ohne dabei das Tierwohl und die wirtschaftliche Tragfähigkeit aus den Augen zu verlieren. Auch die Weiterbildung der Landwirte wurde als entscheidender Faktor hervorgehoben: Nur wer gut informiert ist, kann moderne, tiergerechte Haltungssysteme umsetzen und wirtschaftlich erfolgreich arbeiten.

Fazit

Die Tagung machte deutlich: Wer sich in der ökologischen Schweinehaltung weiterentwickeln möchte, muss flexibel bleiben, Herausforderungen annehmen und neue Chancen aktiv nutzen. Kontinuierlicher Austausch und Zusammenarbeit innerhalb der Branche sind hierfür eine wichtige Stütze. Ökoland bleibt weiterhin engagiert, um innovative Lösungen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Schweinehaltung zu fördern. Allgemeine Informationen zur artgerechten Haltung von Schweinen findet ihr in unseren „Details zur Bio-Schweinehaltung

 

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