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Details zur

Bio-Schweinehaltung

Schweine sind sehr neugierige und intelligente Tiere. Sie besitzen ein breites Spektrum an Sozialverhalten und Kommunizieren mit ihren Artgenossen auf vielfältige Weise durch verschiedene Lautäußerungen und Körpersprache. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Schweine sehr reinliche Tiere und unterscheiden sehr streng zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen für fressen, trinken, schlafen und misten.

Für ein hohes Maß an Tierwohl müssen einige Besonderheiten in der Bio-Schweinehaltung beachtet werden.

Was bedeutet

artgerechte Schweinehaltung

Wer sich einmal damit beschäftig welche Bedürfnisse und Verhaltensweisen für Schweine artgerecht sind und mit einem hohen Tierwohl einhergehen, wird schnell verstehen, dass sich Vorgaben in der Bio-Schweinehaltung sehr nah an den natürlichen Verhaltensweisen orientieren. Im Gegensatz zur konventionellen Schweinehaltung, in der Schweine in geschlossenen Ställen mit Spalten (über Güllegruben), ohne Auslauf und Stroh gehalten werden, sind alle diese Dinge für Bio-Schweine ein muss.

Für Beobachtende können Bio- Schweine sogar etwas albern und verspielt wirken, wenn sie im Auslauf Wettrennen mit ihren Artgenossen machen, ganz eng im Stroh zusammenliegen oder Ihre Stroheinstreu mit ihrem Rüssel überschwänglich umherwerfen. All das sind natürliche Verhaltensweisen, die ein Schwein ausleben sollte, um entsprechend seiner instinktiven (angeborenen) Bedürfnisse artgerecht gehalten zu werden.

 

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Ein Plätzchen

im Schatten, bitte!

Da Schweine aufgrund ihrer rosa Haut schnell einen Sonnenbrand bekommen, ist ausreichend Schatten im Stall und Auslauf wichtig. Außerdem können Schweine nicht schwitzen wie wir Menschen, sondern lediglich kühlen. Außer ein paar Schweißdrüsen an der Rüsselscheibe besitzen Schweine keine Drüsen zur Wärmeregulation, daher sind Schattenplätze oder am besten die Möglichkeit für ein Schlammbad zur Abkühlung sehr wichtig.

Komm, lass uns

kuscheln

Schweine zeigen ihre Zuneigung durch körperliche Nähe. Wenn Schweine sich gut riechen können, liegen sie gerne eng zusammen. Die weiblichen Tiere (Sauen) leben natürlicherweise in festen Gruppen von 20-30 Sauen mit den dazugehörigen Ferkeln. Die männlichen Tiere (Eber) leben zunächst in Junggesellengruppen zusammen. Zur Paarungszeit ziehen sie als Einzelgänger umher.

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Alles

zu seiner Zeit

Natürlicherweise haben Schweine einen festen Tagesrhythmus, um ihre Bedürfnisse (Futtersuche, Trinken, Sonnenschutz und soziale Interaktion mit Artgenossen) zu decken. Da Schweine Allesfresser sind, verbringen sie 70 % des Tages mit Futtersuche. Das gilt auch, wenn Schweine in Ställen gehalten werden und sich praktisch kein Futter suchen müssten. Dafür möchten sie sich viel Bewegen, den Untergrund mit ihrem Rüssel durchwühlen und mit ihren Vorderbeinen scharen, um das leckerste Futter zu finden. Schweine teilen nicht gerne und fressen einen gefundenen Leckerbissen schnell auf. Daher ist für eine artgerechte Schweinehaltung für jedes Tier ein Fressplatz wichtig, um Streit und Stress zu vermeiden.

Betriebsbesichtigung, Biobauernhof von Familie Blohme in Langwedel, 20.03.2023.

Ganz wichtig für Schweine:

eine ausgewogene Ernährung

In der konventionellen Schweinehaltung bekommen die Tiere kein ballaststoffreiches Futter wie Heu oder Stroh und sehr reduzierte Mengen an energiereichem Kraftfutter, damit sich mageres Fleisch bildet (wie von der Gesellschaft gefordert) und die Tiere nicht verfetten. Dieser Umstand führt zu einem der größten Tierwohlprobleme der konventionellen Schweinehaltung: massenhafte Magengeschwüre. Aufgrund der nicht artgerechten Fütterung bilden sich bei 80 % der konventionellen Schweine in Deutschland schmerzhafte Magengeschwüre.

Im Gegensatz dazu bietet die Bio-Schweinehaltung den Tieren neben der Möglichkeit aktiv dem Bedürfnis der Futtersuche nachzugehen (im Stroh wühlen und scharren), auch Bewegungsmöglichkeiten im Stall und an der frischen Luft im Auslauf an. Für das Tierwohl besonders hervorzuheben ist die verpflichtende Fütterung von Stroh, Heu und/oder Silage, um bei den Schweinen Magengeschwüren vorzubeugen und ein Sättigungsgefühl sowie Beschäftigung zu erzielen. Je mehr die Schweine sowohl energiereiches (Kraftfutter aus Getreide, Ackerbohnen und Co) als auch ballaststoffreiches Futter (Heu, Stroh) erhalten, umso zufriedener und gesünder sind sie.

Ihr wichtiger Beitrag

zu unserer Ernährungssicherheit

Schweine haben höhere Ansprüche an die Futterqualität als z. B. Rinder. Trotzdem können sie aus Sicht der menschlichen Ernährung eine Lücke schließen. Schweine bekommen oft Getreide,  z. B. Futtergerste oder Triticale, zu fressen, das auf Ackerflächen angebaut wird, die eine schlechte Bodenqualität aufweisen. Zum Anbau von Qualitätsgetreide für die menschliche Ernährung sind diese Flächen nicht geeignet. Der Dung der Schweine wird dann auf den Ackerflächen ausgebracht, die z. B. für die Produktion von Qualitätsweizen (Backweizen) genutzt werden und versorgt dort die Pflanzen mit lebenswichtigen Nährstoffen.

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Betriebsbesichtigung, Biobauernhof von Familie Blohme in Langwedel, 20.03.2023.

Langfristige Verträge

sorgen für Planungssicherheit

Seit über 25 Jahren arbeiten wir mit regionalen Bioland- Schweinehöfen auf Augenhöhe zusammen. Langfristig angelegte Verträge geben Planungssicherheit. Obwohl auch immer mal neue Betriebe hinzukommen, arbeiten wir mit einigen Betrieben schon über 25 Jahre partnerschaftlich zusammen, das macht uns sehr stolz und steht für das gegenseitige Vertrauen. Notwendige Teilstückzukäufe tätigen wir ausschließlich bei langjährigen Bio-Partnerbetrieben aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Alle unsere Lieferbetriebe unterziehen sich neben der obligatorischen EU-Bio-Kontrolle auch unseren eigenen Kontrollen und Audits.

Wir bieten unseren Betrieben, in langjähriger Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Schweinegesundheitsdienst, eine umfangreiche Möglichkeit zur Beratung und Unterstützung an.

Wir stehen in engen Kontakt zu unseren langjährigen Lieferbetrieben und überzeugen uns regelmäßig selbst vor Ort von dem Wohlergehen der Schweine.

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